Die Nachfrage nach Immobilien in Deutschland steigt

Haus und Grundstück

Trotz der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise verzeichnet der deutsche Immobilienmarkt weiterhin ein starkes Wachstum – sowohl auf dem Primär- als auch auf dem Sekundärmarkt. Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind Immobilien in Deutschland zunehmend gefragt und steigen weiter im Wert. So stieg der Wert von Wohnimmobilien im dritten Quartal 2021 um durchschnittlich 12 Prozent und damit so stark wie seit 2000 nicht mehr.

Bemerkenswert ist, dass die Immobilienpreise im Vergleich zu 2014 um durchschnittlich fast 67 Prozent gestiegen sind. Laut Analysten haben Faktoren wie die niedrigen Hypothekenzinsen sowie die erfolgreiche wirtschaftliche Erholung in Deutschland zum aktuellen Preisanstieg beigetragen.

Der Preisanstieg im Jahr 2021 war der stärkste seit dem Jahr 2000. Am stärksten betroffen waren Wohnimmobilien in den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf (um durchschnittlich 14,5 Prozent).

Steigende Preise für Zweitwohnungen führen zwangsläufig zu einem Anstieg der Preise für Wohnungen in neuen Hochhäusern. Laut Destatis lagen die Preise für Erstwohnungen im August 2021 um 12,6 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums.

Darüber hinaus ist in Deutschland auch ein Anstieg der Mieten zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr stieg die Durchschnittsmiete um 4,1 Prozent. Die stärksten Mietpreissteigerungen gab es in Städten wie Berlin und Düsseldorf. Dennoch gehen viele Experten davon aus, dass sich der steigende Trend der Wohnungsnachfrage in Deutschland nicht fortsetzen wird, so dass bis 2022 mit einem weiteren Preisanstieg zu rechnen ist. Es wird davon ausgegangen, dass die Wohnungsmieten in Berlin künftig in Altbauten um 8 Prozent und in Neubauten um 7 Prozent teurer sein werden. In Köln wird ein etwas geringerer Preisanstieg von 3 Prozent erwartet, in Hamburg und Frankfurt von 1 Prozent.

Schlüssel in der Hand

Auch die Kosten für den Bau neuer Wohnungen sind deutlich gestiegen. Grund dafür sind der Arbeitskräftemangel sowie steigende Preise für Baumaterialien, insbesondere für Holz, Beton und Stahl. Im August 2021 stiegen beispielsweise die Kosten für Holz um die Rekordmarke von 46,5 Prozent. Laut Michael Voigtländer, Immobilienexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), wirken sich die steigenden Finanzierungskosten negativ auf die Geschwindigkeit vieler Bauprojekte in Deutschland aus.

Wie in anderen europäischen Ländern ist auch in Deutschland die Nachfrage nach hochwertigen Immobilien, die sich zu einer beliebten Anlageform entwickeln, deutlich gestiegen. Dies berichtet das Hamburger Maklerunternehmen Engel & Völkers, das 2021 fast doppelt so viele (97 Prozent) Premium-Immobilien im Preissegment von 5 bis 10 Millionen Euro verkaufte wie im Jahr zuvor. Es wird festgestellt, dass ausländische Käufer den deutschen Immobilienmarkt nicht dominieren.